Die Chronik der Sektion Sportschiessen


Die Sektion Schießen des Polizeisportvereines Klagenfurt wurde aufgrund des großen Interesses der Kollegen von Waffenmeister Heinrich Schauer ins Leben gerufen. Die Vorbereitung für die Sektionsgründung begann im Jahre 1967. Es wurde zwei Zimmergewehrzuganlagen angekauft und adaptiert. Diese wurden mit wenigen Handgriffen auf- und abgebaut. Als „Schießstand“ diente der Lehrsaal im Landhaushof 3, 1. Stock, welcher mit Genehmigung der Behörde zur Verfügung gestellt wurde. Am 10.Jänner 1969 fand in der Polizeidirektion Klagenfurt im Lehrsaal der Verkehrsabteilung die Gründungsversammlung der Sektion Schießen im Polizeisportverein Klagenfurt statt. Es traten sofort 23 Interessenten der Sektion bei und nahmen an der Schießausbildung im Lehrsaal Landhaushof teil. In den Jahren 1969 bis 1970 wurde am provisorischen Schießstand eifrig trainiert. 1970 erfolgte die Aufnahme der Sektion Schießen des Polizeisportvereines Klagenfurt in den Kärntner Landesschützenverband und Schützen der Sektion konnten an den Schießmeisterschaften des Kärntner Landesschützenverbandes teilnehmen.

Gründungsmitglieder der Sektion Schießen:
Karl Hübler, Herbert Pichler, Rudolf Feldner, Gert Janeschitz, Christian Gerdl
Erich Glantschnig, Gottfried Nagler, Konrad Ploner, Gerhard Seiwald, Adolf Wakonig, Franz Kronig

Von den Gründungsmitgliedern ist derzeit noch 1 Schütze aktiv. Es handelt sich hierbei um Obst. Karl Hübler, den ehemaligen Zentralinspektor der BPD Klagenfurt und Ehrenobmann des PSV.
In den Gründungsjahren standen dem damaligen Sektionsleiter Heinrich SCHAUER als Stellvertreter Gerhard SEIWALD und als Kassier Julius LERCHBAUMER zur Seite. Dieses Team führte die Sektion Sportschiessen des Polizeisport-vereines bis zum Jahre 1980 sehr erfolgreich. Innerhalb dieser Funktionärsperiode konnte erreicht werden, dass der Sektion von der Polizeidirektion Klagenfurt im Landhaushof, jetziges Hotel „SALZAMT“, ein eigenerSchießstand für Luftwaffen zur Verfügung gestellt wurde. Dort wurden fünf Scheibenzuganlagen, welche noch von Hand zu bedienen waren, installiert.
Somit fiel das lästige Auf und Abbauen der Anlagen weg. Mit den besseren Trainingsmöglichkeiten stiegen auch die Leistungen der Schützen. Nach guten Ergebnissen bei nationalen Wettkämpfen wurden einige in den Kärntner Landeskader einberufen und vertraten dann die Kärntner Farben bei zahlreichen Länderkämpfen, Vergleichskämpfen und bei den österreichischen Staatsmeisterschaften.
Im Jahre 1980 fand ein Wechsel der Vereinsführung bei der Sektion Schiessen statt. Anstatt Heinrich SCHAUER wurde Erich GRADNIK als neuer Sektionsleiter bestellt. Stellvertreter wurde wiederum Gerhard SEIWALD und als Kassier fungierte Hermann STERNBERGER, der neu gewählt wurde.
Das Interesse am Sportschießen mit der Luftpistole, dem Luftgewehr und der Feuerpistole stieg weiter, so dass der Mitgliederstand der Sektion im 1982  auf 120 Mitglieder angehoben werden konnte. Wesentlichen Anteil daran hatte der neue Kassier Hermann STERNBERGER, welcher auf Grund seiner Beziehungen und Beliebtheit immer wieder neue Mitglieder werben konnte.
Ihm ist es auch zu verdanken, dass die Schießanlage renoviert und modernisiert werden konnte. Die Kurbelzuganlagen wurden durch elektronische Anlagen ausgetauscht und auch die Beleuchtung wurde auf den neuesten Stand gebracht. Der Wirtschaftsverwaltungsdienst der BPD Klagenfurt stellte ein an den Schießstand angrenzendes Fremdenzimmer als Aufenthaltsraum für die Schützen zur Verfügung. Moderne Luftwaffen wurden angekauft, um bei den Meisterschaften im Lande Kärnten und Österreichweit mithalten zu können.
Im Jahre 1983 wurde die Sektionsleitung bzw. der Vorstand der Sektion Schießen teilweise umgestellt. Als neuer Sektionsleiter fungierte nun Gerhard SEIWALD, im zur Seite standen als Stellvertreter Anton PAULITSCH, Hermann STERNBERGER als Kassier und Schießwart sowie Erich GRADNIK als Schriftführer. Zum Sportleiter für die Luftpistole wurde A. PAULITSCH und für die Feuerpistole Gert TELSNIG bestellt.
Bei der Sektionsversammlung im April 1986 wurde der Vorstand bestätigt und neu aufgenommen wurde Karl LACKNER, welcher dann in weiterer Folge die Luftgewehr und Kleinkaliberschützen und seine Fittiche nahm. Seine Aufbauarbeit trug gute Früchte und die Leistungen bei den Gewehrschützen stiegen stetig.
Bis zum Jahre 2000 wurde die Sektion von Gerhard SEIWALD hervorragend geführt und es gab für die Schützen in diesem Zeitraum etliche Titel, sei es bei den Bezirksmeisterschaften, den Landesmeisterschaften oder Österreichischen Meisterschaften.
Im Jahre 2000 trat dann der langjährige Sektionsleiter Gerhard SEIWALD zurück und am 23.2.2000 wurde die Sektion von Manfred STRUGER übernommen. Mittlerweile ist der Schützenverein vom ehemaligen Landhaushof in die St.Veiter Straße Nr. 44 h, in Untermiete beim SV zu Klagenfurt, übersiedelt. Dies war notwendig, nachdem das Gebäude des ehemaligen Salzamtes verkauft wurde und in weiterer Folge ein Hotel daraus entstand.
Seit der Übernahme der Sektion wird jetzt einmal wöchentlich und zwar am Freitag ab 18.00 Uhr fleißig trainiert.
Auf dieser Schiessstätte wird aber nur mit Luftwaffen geschossen. Mit den Sportwaffen (25m und 50m Bewerbe) ab cal. 22 wird in den Sommermonaten auf dem Landeshauptschiessstand in St.Veit/Glan geschossen.
Wer mehr über die Ergebnisse unserer Schützen in Erfahrung bringen möchte, kann diese unter der Homepage des Kärntner Landesschützenverbandes, www.klsv.at, erfahren.

Schützenheil

Manfred STRUGER, OSM e.h. (2007)

Die Großkaliberschützen der Sektion Sportschießen

Im Jahr 2001 kam ich mit den Kollegen Wolfgang Grabner und Andreas Rodler zusammen, um das sportliche Großkaliber Pistolenschießen (SGKP) beim PSV wieder in größerem Stil aufleben zu lassen. Dabei war es von Anfang an unsere Intention, auch an offiziellen Wettkämpfen teilzunehmen. Dazu ist naturgemäß auch ein effizientes Training notwendig, allerdings verfügt der PSV über keinen Großkaliber Schießstand. Glücklicherweise konnten wir mit den Betreibern eines Schießstandes in Tiffen bei Feldkirchen eine Abmachung treffen und seit 2002 dort trainieren.

Gruppenfoto aus dem Jahr 2002
Gruppenfoto aus dem Jahr 2002


Im Bereich des Großkaliber Pistolenschießens gibt es zahlreiche verschiedene Disziplinen in denen Wettkämpfe veranstaltet werden. Die drei am weitesten verbreiteten sind PPC-1500, IPSC und FFW-GK. Wir schießen bei allen drei Disziplinen mit, also möchte ich sie hier etwas näher vorstellen.

PPC-1500 (Practical Police Course): Ist eine Disziplin, die sich in den 1960er Jahren aus dem Schießausbildungsprogramm der amerikanischen Bundespolizei FBI entwickelt hat. Dadurch ergibt sich ein gewisser Bezug dieser Disziplin zum Polizeidienst und so haben wir ihr ein besonderes Augenmerk gewidmet. Wir haben im Laufe der letzten Jahre einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet, um die Popularität des PPC-1500 in Kärnten erheblich zu steigern. So veranstalten wir seit 2003 jährlich die Klagenfurter Bezirksmeisterschaft. Das bestmögliche Ergebnis der PSV-Schützen in dieser Disziplin konnte ich, mit einem 1. Platz bei der Klagenfurter Bezirksmeisterschaft 2003, erreichen.

Die Schützen Gabner und Rodler
Die Schützen Gabner und Rodler "in Action" bei der Klagenfurter Bezirksmeisterschaft 2003 (PPC-1500)

 
Andreas Rodler beim PPC-1500 TrainingIPSC (International Practical Shooting Confederaion): Diese Disziplin wurde in den 1970er Jahren von einem pensionierten Oberstleutnant der amerikanischen Marineinfanterie begründet. In Österreich war sie jahrelang besser bekannt unter dem Namen PPS (Praktisches Pistolen Schießen). Weltweit betrachtet hat IPSC wohl die größten Teilnehmerzahlen aller Sportarten, die mit Großkaliber Pistolen geschossen werden. Auch in dieser Disziplin waren wir sehr aktiv und es ist auch die bisher einzige, in der wir sogar bei den Österreichischen Staats-meisterschaften teilgenommen haben. Auch die IPSC Polizeisportverbandsmeisterschaften waren immer tolle Veranstaltungen, bei denen wir mit regelmäßigen dritten Plätzen in der Mannschaftswertung recht erfolgreich waren. Ein Einzelsieg war uns in dieser Disziplin zwar noch nicht vergönnt, aber Andreas Rodler und ich konnten schon Stockerlplätze erringen.

SGKP-Leiter Thomas Marinitsch

FFW-GK (Fausteuerwaffe-Großkaliber): Dabei handelt es sich um eine statische Standarddisziplin, die in dieser genauen Form nur in Österreich geschossen wird, wobei es in anderen Ländern ähnliche Disziplinen gibt. Das Schießprogramm ist recht einfach und verlangt keine Bewegung oder selbständiges Nachladen (wie die zwei zuvor beschriebenen Disziplinen), es ist aber gerade deshalb für Einsteiger und als Grundlagentraining besonders zu empfehlen.

 

 

Polizeisportverbandsmeisterschaft 2004 in Linz
Polizeisportverbandsmeisterschaft 2004 in Linz

Zusätzlich zu den drei beschriebenen schießen wir auch noch andere Disziplinen (wie z.B. IDPA), allerdings nicht in einem so umfangreichen Ausmaß. Dies liegt hauptsächlich daran, dass wir in Kärnten mit der Anzahl verschiedener Wettkämpfe ein wenig eingeschränkt sind.
Unser Mitgliederstand hat sich im Laufe der Jahre auch verändert, zwei Kollegen haben ihre Mitgliedschaft ruhend gestellt, dafür sind zwei neue Schützen dazugekommen. Eines ist aber geblieben - unter unseren Schützen sind ausschließlich aktive Polizeibeamte die mit ganzem Herzen bei unserem Sport dabei sind.

 

Thomas Marinitsch
(Artikel verfasst für die Jubiläums-Chronik des PSV im Jahr 2007)